icht nur bei rechenschwachen Kindern kommt der Matheunterricht gar nicht gut an. Auch viele Schüler ohne Lernschwäche hegen einen Groll dagegen, weil sie dem Stoff kaum folgen können. Ähnlich wie bei Dyskalkulikern haben viele Schüler Angst vor dem Matheunterricht und davor, vom Lehrer an die Tafel gerufen zu werden und zu versagen. Doch warum ist Mathe für viele Schüler das absolute Hassfach?
Liegt die Schuld beim Lehrer?
Grundsätzlich gilt: Wer Mathe nicht versteht, ist nicht automatisch dumm. Die Schuld für schlechte Noten kann auch beim Lehrer liegen. In Mathe verliert man schnell den Faden, weil die Inhalte aufeinander aufbauen. Wenn Lehrer es versäumen, ausreichend Zeit für’s Erklären, Üben und Wiederholen einzuplanen, bleiben die Schüler häufig auf der Strecke.
Negativerfahrungen im Matheunterricht hängen häufig auch von der Vermittlung der Unterrichtsinhalte ab. Die Ausbildung der Mathelehrer hat an den Universitäten nur sehr wenig mit der Mathematik im Schulalltag zu tun. Das führt dazu, dass in der Schule keine kreativen Herangehensweisen an Aufgaben vorgestellt werden, sondern nur der genaue Lösungsweg, der zum Ergebnis führt. Das nimmt den Schülern die Lust und den Spaß am Unterricht.
Aus diesem Grund sind Fortbildungen für Lehrer von großer Bedeutung. Die Deutsche-Telekom-Stiftung hat Ende 2011 das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) ins Leben gerufen. Ziel ist es, Mathelehrer durch Tagungen und Kongresse weiterzubilden und ihre Fachkompetenz zu stärken – ein Schritt in die richtige Richtung.
Jeder Lehrer sollte in erster Linie das Ziel verfolgen, seinen Schülern etwas effektiv und langfristig beibringen zu wollen. Nur so kann der Unterricht Früchte tragen. Grundsätzlich ist die Interaktion mit den Schülern das A und O. Die gelingt am besten, wenn Lehrer sich Zeit dafür nehmen, intensiv auf Probleme der Schüler einzugehen. So ist es wichtig, dass sie in die Rolle des Beobachters und Beraters schlüpfen, wenn im Unterricht Aufgaben selbstständig von der Gruppe gelöst werden sollen. Monologe über komplexe Formeln, Rechenwege und Co. führen nicht zum Ziel und sollten aus dem Matheunterricht verbannt werden.
Geht es um die Vermittlung neuer Inhalte, ist es wichtig, diese so erklären, dass sie für die Schüler vorstellbar werden. Das ist besonders bei sehr abstraktem Stoff von Bedeutung. Nur wenn die Schüler den Rechenweg selbst nachvollziehen können, können sie ihn wirklich verinnerlichen. Mathespiele können zusätzlich zu einem besseren Verständnis beitragen. So können Lehrer die Mathematik für ihre Schüler anschaulicher und lebendiger gestalten.